Naturland Hof Volkhammer

Hauke Volkhammer und sein Bruder Eike betreiben Ackerbau nach Naturland Richtlinien und bauen unter anderem Weizen, Dinkel und Hafer an. Die Hofstelle ihrer Familie liegt nur wenige Kilometer westlich von Magdeburg in dem beschaulichen Klein Rodensleben. Die Gemarkung gehört zu Wanzleben-Börde in Sachsen-Anhalt, einem klimatisch privilegierten Standort.

"Allein das Säen sollte man nicht vergessen", so lautet hier in der Magdeburger Börde ein gut gemeinter Ratschlag. Denn wegen der qualitativ besonders hochwertigen Böden wachsen und gedeihen die Kulturen - fast - von alleine.

Die ökologische Bewirtschaftung dieser Böden durch die beiden Brüder treibt allerdings noch dazu wunderliche Blüten. In großen Populationen findet sich auf den von ihnen bewirtschafteten Betriebsflächen der seltene Feldhamster. Er steht in Deutschland ganz oben auf der Roten Liste bedrohter Tierarten.

Sie gelten als die besten Böden Deutschlands: Lössböden. Zur Beurteilung der Bodenverhältnisse bei der ab 1933 durchgeführten Reichsbodenschätzung wurden alle landwirtschaftlich genutzten Flächen Deutschlands hinsichtlich ihrer Ertragskraft mit einem Relativwert zwischen 20 und 100 bewertet. Ausgangsbasis war damals eine Referenzfläche unweit der Volkhammers in der Magdeburger Börde, die mit einer Bodenwertzahl von 100 bewertet wurde.

Der betriebliche Schwerpunkt liegt im Anbau von Konsumgetreide, weshalb die beiden Brüder den Hof mit einer kompletten Aufbereitungsanlage für Getreide ausgestattet haben. Neben einer Wind- und Siebreinigung ist auch ein Trieur vorhanden. Ein Trieur übernimmt das Auslesen von Wildkrautsamen wie Raden und Wicken, die etwa die gleiche Größe haben wie das Korn, sich aber in der Form unterscheiden.

Im ökologischen Getreideanbau darf die Vielfalt nicht fehlen. Hauke Volkhammer und sein Bruder Eike bauen daher auch Ackerbohnen, Erbsen, Mais, Zuckerrüben, Triticale – eine Kreuzung aus Weizen und Roggen – sowie Wintergerste an. Bohnen und Erbsen zählen zu den Leguminosen (Hülsenfrüchte). Durch bestimmte Bakterien an den Wurzelenden besitzen Leguminosen die Fähigkeit, aus der Luft Stickstoff zu binden. Dieser Hauptnährstoff für das Pflanzenwachstum ist anschließend für die nachfolgend angebaute Frucht im Boden verfügbar. Betriebsleiter Hauke Volkhammer sichert so die Grundversorgung der Böden mit Nährstoffen.

Fruchtfolge und Aussaatzeitpunkt nehmen einen wesentlichen Einfluss auf das Unkrautgeschehen. Eine im Laufe der Jahre optimierte Bodenbearbeitung gewährleistet die maximale Durchwurzelung der Böden und damit die bestmögliche Entwicklung des Pflanzenbestandes. Krankheiten und Schädlingsbefall beugen die Volkhammers außerdem durch den Anbau widerstandsfähiger Sorten vor. Das ungebeizte, das heißt nicht chemisch behandelte Saatgut entspricht besonderen Qualitätsnormen und stammt aus ökologischer Erzeugung.

Hauke und Eike Volkhammer begeistern sich beide – ohne landwirtschaftlichen Hintergrund der Eltern – gleichermaßen für die Landwirtschaft. Beide haben ihre Ausbildung auf Naturland Höfen in der Region absolviert, ehe sie den traditionellen Vierseitenhof mitten im Dorf übernahmen. Bereits 1995, mit 21 Jahren, pachtete Betriebsleiter Hauke Volkhammer einen Teil der heute auf knapp 70 Hektar Land angewachsenen Ackerflächen. Die ökologische Wirtschaftsweise sehen beide als ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Eine hohe Transparenz und die Rückverfolgbarkeit der ökologischen Herkunft der Erzeugnisse ist ihnen wichtig, und ein flächendeckender ökologischer Landbau ihre Vision.

Weizen, Dinkel und Hafer liefert Hauke Volkhammer an die Marktgesellschaft mbH der Naturland Betriebe, eine Vermarktungsinitiative von Naturland Landwirten. Sie übernimmt die überregionale Vermarktung seiner Bio-Erzeugnisse und bringt sie "mit Gesicht" in den Handel.