Betriebs-Porträt

Naturland Hof Drexl

Naturland Hof Drexl
Johann Drexl
Scheuringer Straße 6
86916 Kaufering

Ackerbau ohne Viehzucht: Johann und Georg Drexl sind Bio-Bauern aus Leidenschaft und Überzeugung

Sehen wo's herkommt

Wo der Bio-Zucker wächst

200 Regenwürmer können nicht irren.  Denn rund zwei Hundertschaften der sich ringelnden Erdbewohner zählen die Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft auf einem Quadratmeter Ackerfläche, wenn sie die Böden der Familie Drexl unter die Lupe nehmen. Die stattliche Anzahl zeigt Johann und Georg Drexl, dass ihre Scholle in Bestform ist. Und das soll sie auch sein, denn ihr Naturland Hof steht für erstklassige Bioprodukte und liefert Feneberg den Stoff, aus dem Bio-Zucker der Marke „VonHier“ entsteht.

Rund 25 Hektar ihres Hofs am Ortsrand von Kaufering im Landkries Landsberg am Lech haben Vater Johann und Sohn Georg den Zuckerrüben gewidmet, mit denen sie das Leben vieler Feneberg-Kunden versüßen. Bio ist hier keine Modeerscheinung, sondern eine Herzensangelegenheit. Schon seit dem Jahr 2000 betrieb Johann Drexl, Jahrgang 1961, seinen Mastbetrieb nach den Richtlinien des Verbandes „Naturland“. 2013 hieß es jedoch „Schwein gehabt“ – das letzte Borstenvieh verließ den Stall. Ackerbau ohne Viehzucht ist seitdem die Drexlsche Devise.

Vater und Sohn sind Landwirte aus Begeisterung. Absolvierte Johann den langen Weg vom konventionellen zum Biobetrieb, so ist der 1992 geborene Georg Biobauer aus Überzeugung. Und mit Diplom. Als staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt mit Schwerpunkt ökologischer Landbau gab es für ihn nie eine Alternative. „Den Zeiten des konventionellen Anbaus jammern wir nicht mehr nach“, sagt Vater Johann. Zusammen und mit Unterstützung eines Auszubildenden beackern sie heute rund 200 Hektar und erzeugen neben Kartoffeln, die ebenfalls bei Feneberg zu haben sind, Dinkel, Roggen und Hafer. Ihr Wagnis, im Jahr 2015 erstmals auch auf Bio-Zuckerrüben zu setzen, wurde belohnt. „Wir konnten damit“, so Georg Drexl, „dem Verbraucher eine sinnvolle Alternative bieten und uns eine neue Ertragsquelle erschließen.“ Statt Zucker aus Übersee zu importieren, legt der Bio-Zucker aus dem Landkreis Landsberg zum Feneberg-Kunden kurze Wege zurück.

Rübe statt Zuckerrohr, Oberbayern statt Karibik: Dass die Drexls so erfolgreich auf die Rübe setzen konnten, liegt auch an ihrem Standort. Es sind ungemein fruchtbare Lösslehmböden, auch Landsberger Platte genannt, die rund um ihren Hof den Rüben Zucker geben. Aber Bio-Produkte gedeihen über alle Bodenqualität hinaus auch durch sorgfältige Handarbeit. Die chemische Keule hat auf ökologischen Äckern nichts zu suchen, Pflanzenschutz wird hier weitgehend von Hand gemacht. „Eine Zeit lang können wir anfangs entlang der Furchen mit Maschinen jäten“, berichtet Johann Drexl. Doch sobald die Früchte größer werden, heißt es hacken. Im Frühjahr gehen Vater und Sohn meist zwölf Saisonarbeiter zur Hand, die vier bis sechs Wochen lang dem Unkraut zu Leibe rücken. Kraut und Rüben passen einfach nicht zusammen

Jenseits ihres Standortvorteils auf der fruchtbaren Landsberger Platte achten die Drexls penibel auf die Qualität ihrer Böden. Das Erfolgsrezept der Biobauern heißt dabei Fruchtfolge. Im Rahmen eines wiederkehrenden Ablaufs sorgen Kleegras und Hülsenfrüchte, sogenannte Leguminosen, für eine Fitnesskur, die dem Acker mehr Stickstoff zuführt. Danach können neben Zuckerrüben auch Dinkel und Hafer angebaut werden, später folgt der Roggen. Im Anschluss beginnt die nächste Erholungspause mit Kleegras, das wiederum eine nicht zu verachtende Nebenwirkung zeigt. Es landet nämlich in der Biogasanlage, die Familie Drexl mit einem anderen Öko-Landwirt im benachbarten Hurlach betreibt. So entsteht nicht nur Strom vom Feld, der im Gegensatz zu Sonnen- und Windenergie speicherbar ist, sondern auch hochwertiger Dünger für den Acker. Denn die sogenannte Gärsubstanz, die bei der Biogasanlage „hinten rauskommt“, landet wie Gülle auf Feldern und Wiesen. „Das ist ein geschlossener Biokreislauf“, erläutert Georg Drexl und verhehlt dabei nicht, gerade in Zeiten von Energieknappheit schon früh auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.

Aber bei aller Begeisterung für Bio-Produkte bleiben Vater und Sohn, die den Betrieb noch gemeinsam bewirtschaften, realistisch. „Bio ist kein Selbstläufer und muss zum Betrieb passen“, betonen sie übereinstimmend. Wuchsen während der Corona-Krise die Absatzzahlen schneller als die Feldfrüchte, so verspürten sie danach rückläufige Tendenzen. Auch der Öko-Markt habe seine eigenen Gesetze und Preiseinbrüche seien nicht zu vermeiden. Dennoch gibt es für sie keine Alternative. Und da ist gut so!

Öko-Kontrolle auf unserem Hof

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird unser Hof einmal jährlich nach der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich nach den Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BY-005-02714-ABD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes

Bio vor Ort

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