Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Prinz

Bioland-Hof Prinz
Franz Prinz
Enkenhofener Straße 10
88316 Isny-Beuren

07567 182196
07567 182599

Auf dem Bioland-Hof der Familie Prinz leben drei Generationen und jede Menge Tiere.

Sehen wo's herkommt

Ein sehr belebter Bauernhof

Als Kind habe ich, Sandra Prinz, immer davon geträumt, Bäuerin oder Försterin zu werden. Heute bin ich beides. Nach dem Abitur habe ich ein Studium zur Forstingenieurin absolviert, und später habe ich meinen Mann Franz kennengelernt. Zu ihm bin ich auf den Hof nach Beuren bei Isny gezogen. Hier betreiben wir gemeinsam Öko-Landwirtschaft mit Mutterkuhhaltung.

Der Hof ist ein richtiger Familienhof: Unsere Kinder Josef, Ursula, Bernhard und Elisabeth haben viel Raum zum Spielen. Und die Eltern von Franz, Opa Willi und Oma Resi, verbringen ihren Lebensabend gemeinsam mit uns. Von ihnen haben wir 1997 den Hof übernommen. Aber das Hofleben wäre noch nicht perfekt, wenn nicht Hündin Dächsle, eine Alpenländische Dachsbracke, mit umherspringen würde. Nicht zuletzt leben hier noch Hennen, Bienen und zwei Pferde, ebenso eine bunte Katzenschar – bis auf eine sind es Gäste, die oft und gern vorbeischauen.

In eine seltene Rasse verguckt

Unsere Rinder und auch der Stier sind alle Original Braunvieh. Von dieser alten Rasse gibt es nicht mehr viele Tiere, und nur ein paar Züchter und Liebhaber widmen sich noch ihrem Erhalt. Dafür gibt es sogar eine staatliche Förderung. Franz und ich, wir haben uns in das Aussehen der Tiere verguckt: Sie sind nicht so knochig und haben sehr kompakte Formen. Zwar liegt ihre Leistung nicht auf dem Niveau ihrer Artgenossen, doch als Zweinutzungsrind geben sie Milch und dienen als Fleischlieferanten. Die Tiere sind gutmütig und sehr robust, und alle tragen Hörner.

Als Öko-Betrieb achten wir auf artgerechte Tierhaltung und die umweltfreundliche Bewirtschaftung unseres Hofes. Den Sommer verbringen die Rinder auf der Weide. Im Winter halten wir sie im Laufstall, der als Kaltstall konstruiert ist, also immer offen steht. Während wir früher, bis 1997, ein kleiner Milchviehbetrieb waren, zählt unsere Herde heute um die 30 Tiere. Zur Herde gehören inzwischen 16 Mutterkühe. Von unseren 20 Hektar Grünland können wir sie füttern, ohne zukaufen zu müssen.

Achtsam wirtschaften im Naturschutzgebiet

Die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft verlief viel einfacher als die Umstellung auf die Mutterkuhhaltung, obwohl beides im gleichen Jahr erfolgte. Wir mussten nämlich bei unseren Vorgängern, Franz' Eltern, ganz schön Überzeugungsarbeit leisten. Jahrzehntelang hatten sie einen Milchviehbetrieb mit acht Kühen gehabt, und nun wollten wir "Jungen" das alles ändern. Unser Ziel war die Teilnahme an einem Vermarktungsprogramm im Lebensmitteleinzelhandel, das Öko-Standards voraussetzt.

Die Wirtschaftsweise der beiden war noch nie auf Intensivlandwirtschaft ausgerichtet gewesen. Der Großteil der Flächen gehörte zu einem Landschaftsschutzgebiet, so dass ohnehin keinerlei chemisch-synthetische Düngemittel eingesetzt werden durften und sowieso extensiv gewirtschaftet wurde. Was den Schwiegereltern jedoch nicht behagte, war unser Vorhaben, die Landwirtschaft wesentlich zu erweitern, denn das ist oft mit einem Risiko verbunden.

Wir stockten also die Zahl der Kühe auf und haben zu den ursprünglich sieben Hektar Land viel dazugekauft. Ein sehr großer Schritt war der Stallneubau im Jahr 2004. Doch alles hat sich gelohnt, und die Arbeit bereitet uns viel Freude.

Mittlerweile bewirtschaften wir auch Flächen im erwähnten Naturschutzgebiet. Von hier stammt auch unsere Einstreu. Wir haben eine gut funktionierende Kooperation mit einem Nachbarn, der große Flächen dort betreut. Im Taufach-Fetzach-Moos mäht er die Schilfgürtel, und weil er die Mahd nicht braucht, gibt er sie uns. Von dieser Situation profitieren wir, aber auch der Naturschutz. Denn würden wir die Streu nicht nehmen, blieben die Ufergürtel des Ursees wahrscheinlich ungemäht.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-006-13875-A geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Auf Regen folgt Sonnenschein

Die vielen Seen und Feuchtflächen sind übrigens typisch für die Gegend: Einerseits sind sie Zeitzeugen der letzten Eiszeit, andererseits liegt der Jahresniederschlag bei 1.600 Millimetern und bewirkt, dass immer wieder Wasser nachkommt. Das hängt mit der geografischen Lage zusammen, denn die Adelegg, ein kleines Vorgebirge der Alpen, bedingt häufige Stauwetterlagen.

Ein anderes Wetterphänomen ist zum Glück der viele Sonnenschein: Über 300 Sonnenstunden im Jahr bescheren uns auf unseren vielen Streuobstbeständen immer eine reichhaltige Obsternte. Auch in unserem Hausgarten gedeihen die Kartoffeln, Quitten, Stachelbeeren und viele andere Pflanzen üppig. Neben dem Garten haben wir mehrere Hecken und eine Ahorn-Eichen-Allee angelegt.

Außerdem gehören zum Hof noch drei Hektar Wald. Von dort kommen Bauholz, das wir für den Stallbau und für die Zäune verwenden, und das Brennholz für unsere Stückholzheizung. Dank der vielen Sonne gewinnen wir mit einer Fotovoltaik-Anlage auch noch Energie zum Einspeisen.

Viele Gemeinsamkeiten

Wenn wir gerade nicht am Hof arbeiten, ist Franz in seinem Hauptberuf unterwegs und ich in meinem Teilzeit-Job als Vertriebsmitarbeiterin für Energieholz. Wir sind beide in der Holzbranche tätig. Franz hat eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert und arbeitet heute im Verkauf von Holzfaserdämmstoffen.

Wie im Beruf haben wir auch bei den Hobbys vieles gemeinsam: Wir spielen Jagdhorn und konnten sogar unseren Nachwuchs ausnahmslos dafür begeistern. Außerdem haben wir einen Jagdschein und für die Jagd ein Revier gepachtet. Daneben engagiert Franz sich ehrenamtlich als Kirchenpfleger und ich leite eine Jagdhornbläsergruppe. Außerdem bin ich Prüferin im Jägerprüfungsausschuss. Dabei ist die Jagd für uns nicht nur Hobby, sondern wir sehen darin auch eine Form des Naturschutzes.

Feines Rindfleisch für VonHier

Wir betreiben ökologische Mutterkuhhaltung im Rahmen des VonHier-Programms der Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu kauft unsere Jungrinder und vermarktet ihr Fleisch in den Feneberg-Filialen unter der regionalen Bio-Marke VonHier.

Bio vor Ort

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