Betriebs-Porträt

Bioland-Geflügelhof Egger

Bioland-Geflügelhof Egger
Phliipp Egger
Hauptstraße 3
87775 Salgen

08265 1433
08265 730927

Auf dem Geflügelhof von Familie Egger dreht sich alles um die artgerechte Haltung von Legehennen.

Sehen wo's herkommt

Wir wollen als Einzelne etwas tun

Seit über drei Jahrzehnten sind wir beide Öko-Bauern und kein einziges Mal haben wir die Entscheidung dazu bereut. Schon als wir noch bei der Landjugend waren, haben meine Frau Marlene und ich, Hans Egger, uns sehr für das Thema interessiert. Damals in den 1970er-Jahren drehten sich bei uns unendlich viele Gespräche um die Zukunft, um Energie und Rohstoffe. Das Buch "Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit" war gerade erschienen, und jemand vom Club of Rome war sogar zu einem Vortragsabend gekommen.

Die meisten in unserer Runde vertraten die Meinung: "Ich als Einzelner kann da sowieso nichts machen." Doch wir in der Landwirtschaft haben die Freiheit gespürt, selbst Möglichkeiten zu gestalten. Und so haben alle in der Gruppe, die von einem Hof kamen, auf den ökologischen Weg umgestellt. Für uns ist Bio zukunftsträchtig: Wir verbrauchen nur wenige Ressourcen und sind etwas unabhängiger von politischer Gängelung. Diese Ansichten haben wir damals wie heute.

Nachdem ich 1978 den Hof von meinen Eltern übernommen hatte, stellte ich ihn im Jahr darauf auf die ökologische Landwirtschaft um, setzte aber die Milchviehhaltung fort. 1982 heiratete ich Marlene und drei Jahre später führten wir unsere Betriebe zusammen. Seit 1986 sind wir an unserem jetzigen Hof und haben die ersten Jahrzehnte immer um die 38 Milchkühe mit ihren zirka 25 Jungtieren gehalten – bis sich Ende der 1990er-Jahre abzeichnete, dass unser Sohn Philipp mit in die Landwirtschaft einsteigen möchte. Mit ihm gemeinsam haben wir einen Weg gesucht, den Hof so umzugestalten, dass zwei Familien davon leben konnten und sind so auf die Hühnerhaltung gekommen. Im Jahr 2000 bauten wir unseren ersten Stall, während Philipp im Folgejahr mit seinem Betrieb durchstartete. 2005 errichteten wir den zweiten Stall und gaben 2006 die Viehhaltung komplett auf. Seither halten wir 6.000 Hühner, verteilt auf die beiden Ställe.

Ein ganz entspanntes Hühnerleben

Unser Hof liegt in Salgen, einem kleinen Ort in der Unterallgäuer Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhausen. Die Landschaft ist sehr grün und ruhig, eher dörflich geprägt - eine Gegend, in der jeder jeden kennt. Zugleich sind die Menschen so tolerant und offen für Neues, dass wir uns gut entwickeln konnten. Eigentlich herrscht hier im schwäbischen Hügelland wie im restlichen Allgäu traditionell die Viehhaltung vor, doch unsere Hühner passen ebenso gut in die Gegend. Im Freien steht den Tieren so viel Auslauf zur Verfügung, dass im Schnitt jedes Huhn fünf Quadratmeter Platz für sich beanspruchen kann. So genießen sie es draußen.

Den Kühen haben wir kaum nachgetrauert, auch wenn vielleicht so mancher denkt, es sei ein heftiger Wechsel von den stillen Gemütstieren auf eine Legion gackernder Federtiere. Aber wer bei uns vorbeikommt, kann sich davon überzeugen, wie ruhig es zugeht. Überall haben unsere Hennen genügend Platz und sind so gut wie nie Stress ausgesetzt.

Wie im Freien achten wir auch im Stall auf artgerechte Haltung. Im Schnitt teilen sich vier Hennen einen Quadratmeter, und es gibt zusätzlich einen Außenklimabereich, zu dem sie immer Zutritt haben. Hier können sie ein Sandbad nehmen und Licht und frische Luft genießen. Auf dem Stalldach betreiben wir übrigens eine Fotovoltaikanlage und erzeugen Strom, der das öffentliche Netz speist.

Hier kommt nur Bio ins Kröpfchen

Als Futter erhalten die Hühner Bioland-Weizen, den wir einstreuen, so dass die Tiere ihren natürlichen Such- und Scharrtrieb ausleben können. Weiter besteht das Futter aus Mais, Grascobs, Sonnenblumenkuchen, Hafer, Triticale und anderen Bio-Zutaten. In diesem Futter sind weder gentechnisch veränderte Pflanzen noch synthetische Farbstoffe enthalten. Je nachdem, was Klima und Boden hergeben, erzeugen wir soviel Futter wie möglich hier am Hof selber. Soja oder Sonnenblumen kaufen wir von anderen Öko-Betrieben zu.

Wir achten sehr auf die Gesundheit unserer Tiere, aber durch das gute Futter und die artgerechte Haltung sind sie ohnehin selten krank. Gern arbeiten wir mit Kräutern: Nach dem Motto "Agieren, nicht reagieren" beginnen wir bestimmte Maßnahmen, bevor eine Krankheit überhaupt zum Ausbruch kommen kann. Die Einstallung zum Beispiel, wenn die Tiere im Alter von 18 Wochen zu uns kommen, bedeutet für sie immer eine große Umstellung und Stress. Da konnten wir mit Löwenzahn und Schafgarbe oder auch mit einem Brottrunk oft schon kleine Wunder bewirken. Auch Homöopathie und Isopathie setzen wir erfolgreich ein. Außerdem sind wir einem Tiergesundheitsdienst angeschlossen; eine Heilpraktikerin und ein Tierarzt betreuen uns.

Vielfalt auf dem Acker und unsere Experimentierfreude

Insgesamt bewirtschaften wir 38 Hektar Fläche: rund fünf Hektar Grünland, der Rest ist Acker. Um die Böden optimal zu nutzen, pflanzen wir unsere Kulturen in Fruchtfolge an und wechseln im Lauf der Jahre beziehungsweise nach jeder Ernte. Am Anfang des Kreislaufes steht bei uns das Kleegras, eine gute Futterpflanze, die den Vorteil hat, dass sie den Boden auflockert und ihm Stickstoff zuführt. Darauf folgen Mais, Hafer und Dinkel, die von den zuvor eingebrachten Nährstoffen zehren. Den Abschluss bildet Triticale, eine nicht ganz so anspruchsvolle Getreideart.

Zwischendurch und auf anderen Flächen pflanzen wir Kartoffeln. Mit Senf und Lupinen haben wir es probiert – schließlich testet man als Öko-Landwirt immer wieder einmal die Dinge selbst aus. Aber die Erträge haben uns gezeigt, dass das hier nicht funktioniert. Als Dünger setzen wir den Hühnermist ein und schließen so einen weiteren Kreislauf am Hof.

Unser neuestes Experiment läuft mit Miscanthus: Das sogenannte Elefantengras könnte eines Tages unsere Hackschnitzelheizung ergänzen, die wir im Moment mit dem Holz aus unseren rund zwei Hektar Wald bestücken.

Öko-Garantie auf all unsere Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BY-006-40066-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Unser Einsatz endet nicht am Hoftor

Wir führen den Betrieb im Vollerwerb, und Marlene und mir bleibt sogar genügend Zeit für Ehrenämter. Über ein Jahrzehnt habe ich mich im Gemeinderat von Salgen engagiert und seit 2008 bin ich ehrenamtlicher Bürgermeister des Ortes, wobei ich mir die Arbeitszeit zwischen Hof und Amtsstube aufteile. Außerdem bin ich in der Kirchenverwaltung und im Gartenbauverein engagiert, Marlene im Pfarrgemeinderat. Ein Haustier-Trio haben wir auch: Es sind die Haflinger unserer Schwiegertochter, die den Hof mitbevölkern.

Um ganz andere Tiere dreht sich ein Umweltprojekt bei uns am Ort, das derzeit unter meiner Hand als Bürgermeister läuft: Es geht vor allem um Kreuzottern. Sie leben hier in der Gemeinde am Rand eines Urwaldgebietes, und um den Lebensraum für diese seltenen Schlangen zu erhalten, machen wir aus Gemeindeflächen zum Beispiel Streuobstwiesen. Wir schaffen also Strukturen, wo die Tiere sich aufhalten können. Das Schöne ist, dass die Menschen hier dieses Projekt nicht nur akzeptieren, sondern dass sie selbst mit anpacken und dahinterstehen.

Bio-Eier und Bio-Suppenhühner

Die Bio-Eier unserer Legehennen gehen über die Vermarktungsgemeinschaft BiOvum in den Lebensmitteleinzelhandel. In den Feneberg-Filialen im Allgäu sind sie unter dem Dach der regionalen Bio-Marke VonHier erhältlich.

In unserem Hofladen verkaufen wir Eier und Suppenhühner, Fleisch, Wurst, Kartoffeln und Obst sowie Getreide. Abnehmer für unseren Dinkel sind auch einige Bäckereien in der Region. Gelegentlich liefern wir auch „VonHier-Suppenhühner“ an Feneberg.

Öffnungszeiten Hofladen:

Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr

Sortiment:

  • Getreide und Getreideerzeugnisse, Milch, Eier, Suppenhühner aus eigener Erzeugung
  • außerdem: Kartoffeln, Gemüse und Obst, Brot- und Backwaren, Käse, Fleisch und Wurst, Honig, Bier, Wein, Tee und vieles mehr

Bio vor Ort

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