Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Schmid

Bioland-Hof Schmid
Leonhard Schmid
Liezenhofen 8
88299 Leutkirch

Leonhard Schmid betreibt einen Milchviehbetrieb im Allgäu.

Sehen wo's herkommt

Ich bin einfach gerne Landwirt

Unseren Hof in Liezenhofen, einem Weiler der Stadt Leutkirch, hat einst mein Vater gekauft. Mit dem Anwesen reichte er nicht nur ein besonderes Erbe, sondern auch seine Begeisterung für die Natur an mich, Leonhard Schmid, weiter. Ich liebe meinen Beruf als Landwirt; vor allem bin ich gern draußen an der frischen Luft, was bei schönem Wetter gleich doppelt Spaß macht. Stets begleitet mich unsere Appenzeller Hündin Ajka. Sie passt vor allem auf, wenn wir die Herde über die Straße treiben, die den Stall von einigen unserer Weiden trennt. Denn manchmal kommen Autos ziemlich schnell angebraust oder hupen sogar, und das macht die Tiere oft nervös.

Meine Rinder – 25 Milchkühe, den Stier und stets um die zehn Jungtiere – kenne ich genau: Es gibt die spritzigen und die ruhigen, die nervösen und die gemütlichen. Unter den Jungrindern sind einige dabei, die ihre Jugend ausleben und immer in Bewegung sind, andere setzen ihren Kopf durch und dulden in fünf Metern Umkreis kein weiteres Tier. Sie zu beobachten und die Arbeit mit ihnen bedeutet mir viel. Zur Herde gehören sogar zwei absolut unzertrennliche Zwillingskühe: Schon seit mehr als einem Jahrzehnt bringt die Geschwister nichts auseinander; wie bei menschlichen Zwillingen scheint hier eine ganz besondere Bindung zu bestehen.

Hier entsteht beste Milchqualität

Den Hof habe ich 1998 von meinem Bruder übernommen, nachdem ich mehrere Jahre als Landmaschinenmechaniker gearbeitet hatte. Seither betreibe ich ihn gemeinsam mit meiner Frau Roswitha. Obwohl ich eigentlich aus einer anderen Berufsrichtung komme, habe ich mich schnell in das Leben am Hof eingefunden. Schon ein Jahr nach der Übernahme stand fest, dass ich den Betrieb künftig als Öko-Unternehmen führen würde. Den Grundstein dafür hatten schon meine Eltern und mein Bruder gelegt, indem sie sich für eine Entwicklung weg von der intensiven Landwirtschaft entschieden hatten. Unser bergiges Gelände eignet sich sowieso nicht dafür.

Da wir viele Öko-Bauern in der Nachbarschaft haben, bekam ich außerdem schnell mit, wie sie arbeiten und was es zu beachten gilt. Überzeugt hat mich auch der bessere Milchpreis. Als sogenannter Emmentaler-Betrieb müssen wir ohnehin eine besondere Milchqualität liefern. Zum Beispiel darf ich keine Silage, also durch Milchsäuregärung konserviertes Grünfutter verwenden, denn bei seiner Herstellung bilden sich Bakterien, die sich später in der Milch wiederfinden. Wenn dann daraus Käse hergestellt wird, beeinflussen sie dessen Qualität.

Artgerechte Haltung und Fütterung hält die Tiere gesund

Meine Rinder fressen vor allem das frische, kräuterreiche Gras der Weiden, da sie die gesamte schneefreie Jahreszeit draußen verbringen. Zur Stärkung füttere ich selbst erzeugtes Heu und etwas Bio-Getreidekleie zu. Von den Flächen, die die Tiere nicht beweiden, gewinne ich ihr Futter für den Winter: Heu (so nennt man den ersten Schnitt der Wiesen) und Öhmd (so heißen der zweite und die folgenden Schnitte). Meine Flächen – insgesamt 15 Hektar – geben genug her, dass ich die Tiere davon selbst versorgen kann. Denn als Öko-Landwirt achte ich auf geschlossene Kreisläufe. Ebenso bringe ich nur das als Dünger aus, was die Tiere als Mist und Gülle ausscheiden.

Selten sind die Rinder krank, und wenn doch einmal etwas ansteht, setze ich gern homöopathische Mittel ein. Kollegen haben mich ursprünglich darauf gebracht und nach einigen Kursen war mein Interesse geweckt. Inzwischen kenne ich mich recht gut damit aus und noch heute überrascht es mich oft, wie gut die Mittel anschlagen.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-006-13777-A geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Ein außergewöhnliches Erbe

Zum Hof gehören außerdem eine kleine Streuobstwiese und zwei Hektar Wald. Im Sommer lasse ich die Tiere gern unter den Apfelbäumen weiden, weil sie dort an heißen Tagen den Schatten genießen können. Aus unserem Wald gewinne ich das Holz fürs Heizen und einige Stämme zum Bauen; zum Beispiel bestehen Maschinenhalle und Garage daraus. Nicht zuletzt gibt es einen Garten und ein Gewächshaus am Hof, um die sich Roswitha kümmert und wo wir Obst, Gemüse und Blumen ernten.

Eine kleine Besonderheit ist unsere Hofkapelle: Sie entstand vor 400 Jahren und steht unter Denkmalschutz. Da das Kleinod dem Heiligen Leonhard, dem Schutzpatron von Pferd und Vieh geweiht ist, steht es alljährlich im Mittelpunkt einer hiesigen Tradition: Zum Leonhardi-Ritt versammeln sich jeden November um die 100 Reiter und ehren den Heiligen mit einer Prozession zur Kapelle. Für uns gilt es als Ehrensache, das kleine Gotteshaus zu pflegen und zu erhalten; wir selbst gehen gern dorthin zur Andacht. Als Messner gehört es zu meinen Aufgaben, seine Türen für Gäste zu öffnen und die Glocke zu läuten. Ich würde mich freuen, wenn ich dieses Erbe zusammen mit dem Hof eines Tages an einen unserer vier Söhne weiterreichen kann.

Allgäuer Bio-Milch für Milchprodukte "mit Gesicht"

Wir betreiben ökologische Milchviehhaltung und liefern die Milch an die Zurwies Frische GmbH. Sie fertigt daraus feine Milchprodukte, die in den Feneberg-Filialen im Allgäu unter der regionalen Bio-Marke VonHier angeboten werden.

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