Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Bihler

Bioland-Hof Bihler
Helmut Bihler
Buflings 9
87534 Oberstaufen

Helmut Bihler betreibt Mutterkuhhaltung nach ökologischen Richtlinien und nimmt mit den Jungrindern am VonHier-Programm der Feneberg Lebensmittel GmbH teil.

Sehen wo's herkommt

Auf der Suche nach Antworten

Mein Hof liegt in Buflings, einem Ortsteil von Oberstaufen im schönen Oberallgäu. Das Klima hier auf rund 800 Metern Höhe ist relativ rau und lange Winter bestimmen den Alltag. Das ist einer der Gründe, weshalb in der Gegend traditionell die Viehwirtschaft vorherrscht. Grüne Wiesen und weidende Kühe prägen schon seit über 100 Jahren das Bild der Landschaft. So hielt auch ich, Helmut Bihler, lange Zeit Milchkühe – ganz wie meine Eltern, von denen ich den Hof 1992 übernommen habe.

Schon immer habe ich mich für biologische Landwirtschaft und Naturheilkunde interessiert, vielleicht weil man hier in Oberstaufen unweigerlich damit in Berührung kommt. Es ist ein heilklimatischer Kurort und der offiziell einzige Schrothkurort in Deutschland. Was mich jahrelang umtrieb, war der Gedanke, dass die Natur in ihrem Kreislauf eigentlich immer das Richtige macht. Wenn auf unseren Wiesen also unerwünschte Kräuter wie Ampfer wachsen, so müsse das doch einen Grund haben. In der konventionellen Landwirtschaft heißt es einfach nur: Das Zeug muss weg. Doch das ist eine Antwort, die mich nicht zufrieden stellt.

Bei einem Seminar für Landwirte, die auf den ökologischen Weg umstellen wollen, erhielt ich erstmals Erklärungen, die mir weiter helfen und so wirtschafte ich seit dem Jahr 2000 ökologisch.

Hier fühlen sich die Tiere wohl

Einige Jahre später kam mir der Gedanke, etwas anderes zu machen und ich hätte die Milchvieh-Haltung gern aufgegeben. Sie ist sehr arbeitsintensiv und kann kleinen Höfen wie meinem finanziell kaum die Zukunft sichern. Doch zunächst musste ich abwarten. 2009 kam dann die Feneberg Lebensmittel GmbH aus Kempten auf mich zu mit dem Anliegen, dass sie weitere Mutterkuhhalter für ihr regionales Bio-Programm VonHier suche. Das gab mir den Anlass zum Umstellen. Seither halte ich um die 15 Mutterkühe und ziehe die Kälber zu Jungtieren heran.

In der warmen Jahreszeit weiden die Tiere draußen und suchen sich ihr Futter auf den kräuterreichen Wiesen selbst zusammen. Den Winter verbringen sie in ihrem geräumigen Laufstall, wo sie viel Platz zum Bewegen, Dösen und Fressen haben. In dieser Zeit füttere ich Heu (das ist der erste Schnitt der Wiesen), Grummet (so heißen der zweite und die weiteren Schnitte) sowie Silage (durch Milchsäuregärung konserviertes Grünfutter) – Nahrung, die ich ausschließlich von meinen Flächen gewinne.

Insgesamt bewirtschafte ich 35 Hektar Grünland und drei Hektar Streuwiese. Die Streuwiese gilt als schützenswerter Lebensraum und darf nur einmal im Jahr gemäht werden, um die Pflanzen und Tiere nicht zu gefährden. Mir liefert sie Einstreu für den Stall. Sie gehört zum Sinswanger Moos, einem Niedermoorgebiet, das zum Teil als Landschafts-, zum Teil als Naturschutzgebiet gilt.

Von Naturthemen umgeben – auch in der Freizeit

Zum Hof gehören noch fünf Hektar Wald, aus dem ich das Holz gewinne, mit dem unser Haus beheizt wird. Außerdem liefere ich Hackschnitzel an das Biomasse-Heizkraftwerk in Oberstaufen, das unsere Schule mit Wärme versorgt. Dahinter steht eine Genossenschaft, in der auch ich Mitglied bin. Abgesehen davon setze ich auf die Sonne und betreibe eine Photovoltaik-Anlage.

Der neue Betriebsschwerpunkt lässt mir zeitlich so viel Spielraum, dass ich einem Zweitberuf nachgehen und in meiner Freizeit in die Berge zum Wandern gehen kann. Ich interessiere mich sehr für Kräuter, Homöopathie und Halbedelsteine. Außerdem engagiere ich mich in der freiwilligen Feuerwehr, in unserer Volkstanzgruppe und im Wegeverein, der den Weg an unserer Alpe pflegt und erhält.

Feines Rindfleisch für VonHier

Ich betreibe ökologische Mutterkuhhaltung im Rahmen des VonHier-Programms der Feneberg Lebensmittel GmbH. Das Unternehmen aus Kempten im Allgäu kauft meine Jungrinder und vermarktet ihr Fleisch unter der regionalen Bio-Marke VonHier.