Betriebs-Porträt

Bioland-Hof Eisenmann

Bioland-Hof Eisenmann
Josef Eisenmann
Stettener Straße 3
87754 Kammlach

Sehen wo's herkommt

Wie aus 30 Hennen 3.000 wurden

Unsere Hühner leben nicht nur artgerecht, sie genießen auch eine wunderbare Aussicht. Denn unser Hof liegt am höchsten Punkt von Kammlach, wo der Blick in die Gegend sich sehen lassen kann. Unsere Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu gehört zur Region Donau-Iller und erstreckt sich inmitten von Wiesen, Feldern und Wäldern. Hier betreibe ich, Josef Eisenmann, zusammen mit meiner Frau Claudia seit 1990 einen Öko-Bauernhof.

Als ich den Hof 1986 von meinen Eltern übernommen hatte, setzte ich anfangs ihre Arbeit fort und kümmerte mich um unser Milchvieh. Doch weil ich meinen Zweitberuf als Landschaftspfleger nicht aufgeben wollte, suchte ich bald nach einem neuen Weg. So kam es, dass ich die Herde auflöste und seit 1994 keine Kühe mehr halte. Eine Weile konzentrierte ich mich auf den Ackerbau und die Gewinnung von Heu für Kollegen, doch auch das befriedigte mich nicht.

Es vergingen ein paar Jahre, dann kam ein Bekannter auf mich zu, der nur zehn Kilometer von hier mit Bio-Hühnern einen Betrieb aufgebaut hat. Philipp Egger fragte mich, ob das nicht auch für meinen Hof eine Perspektive wäre. Damit lief er eigentlich offene Türen ein, denn schon immer gackerte bei uns eine 30-köpfige Hennenschar. Ich konnte mir gut vorstellen, das auch in "groß" umzusetzen, besuchte aber zunächst ein Seminar über Hühnerhaltung.

Bio vom Futter bis zur Einstreu

2010 fällte ich den endgültigen Entschluss und baute einen Stall für 3.000 Legehennen. Er besteht aus einer großen Halle, in die eine sogenannte Voliere eingebaut ist. Hier haben die Hühner ihre Nester, aber auch Sitzstangen und viel Platz zum Umherlaufen. Da zu ihren Verhaltensweisen auch das Scharren und Staubbaden gehört, grenzt direkt ein Kaltscharrraum an. Dort legen wir oft kleine Tannenbäumchen aus, die die Hühner mit Begeisterung kahl knabbern.

Damit sie auch in den Genuss von frischer Luft und Sonne kommen, steht ihnen im Winter ein großer Wintergarten offen, während sie im Sommer ein Freigehege nutzen. Die eineinhalb Hektar Wiese sind mit Sträuchern und Bäumchen bepflanzt und bieten den Tieren auch Unterstände, wo sie vor Sonne und Regen oder Angreifern aus der Luft geschützt sind. Ihr Futter beziehen wir ausschließlich von einem Öko-Unternehmen hier in der Region.

Im Gegenzug beliefern wir den Hersteller mit Getreide und Ackerbohnen von unserem Hof. Auf rund neun Hektar bauen wir Weizen und Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) sowie Hafer, Kleegras und Gemüse wie Kartoffeln oder Karotten an. Wir bestellen die Böden in Fruchtfolge, so dass durch den Wechsel der Kulturen ein Auslaugen des Erdreiches verhindert wird. Kleegras zum Beispiel bringt auf natürliche Weise neuen Stickstoff in den Boden.

Mein Antrieb war der Umweltschutz

Im Einklang mit der Natur zu arbeiten ist für uns Öko-Bauern wichtig, da wir weder chemisch-synthetische Pflanzenbehandlungs- noch Düngemittel einsetzen. Zu den Vorteilen der Fruchtfolge zählt auch, dass sich durch den steten Wechsel Krankheiten oder Schädlinge nicht so leicht ausbreiten können, wie es sonst oft bei Monokulturen der Fall ist.

Genau diese Art von Umgang mit der Umwelt war es, die mich damals für den Schritt zum Öko-Landbau bewegte. In den 1980er-Jahren hatte ich eine Zeit lang im Handel für konventionelle Spritz- und Düngemittel gearbeitet, und es hat mich erschreckt zu verstehen, wie gefährlich sie eigentlich sind. Am liebsten hätte ich mit meinem Schritt zum Öko-Landbau ganz viele Kollegen mitgezogen und nebenbei die Welt gerettet... Idealismus ist bekanntlich ein guter Antrieb.

Auf jeden Fall wusste ich: Es geht auch anders. Dieser andere Weg ist zwar nicht immer einfach, aber ich stehe voll dahinter. So haben wir 1999 auch eine Stückholzheizung im Haus installiert und kommen daher ohne Heizöl aus. Außerdem erzeugen wir mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Stall umweltfreundlich Strom, der ins öffentliche Netz gespeist wird. Gut für die Umwelt sind auch die vielen Nischen und Lebensräume, die wir auf unserem Hof durch Bäume, Obstgehölze und Sträucher schaffen. Eine eigens gepflanzte 250 Meter lange Feldhecke steht sogar unter Schutz.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BY-006-41986-A geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Und Oma strickt am liebsten Socken

Vielfalt schreiben wir ohnehin groß, denn wir verstehen uns als Selbstversorger und möchten so viel wie möglich an Lebensmitteln hier am Hof erzeugen. Deshalb spaziert auch immer eine Schar Puten bei uns herum. Sie leben nicht nur artgerecht, sondern stehen ihr ganzes Leben unter Omas Obhut. Meine Mutter lässt es sich nämlich trotz ihres hohen Alters nicht nehmen, die Küken vom Schlüpfen an aufzupäppeln. Wenn kein Schnee liegt, radelt sie täglich, um Brennnesseln und frischen Schnittlauch zu holen, damit der gefiederte Kindergarten gut gedeiht und heranwächst.

Ihr zweitliebstes Hobby ist das Stricken. Mit einer eigenen Strickmaschine kreiert sie bunte Socken und alles, was sich sonst so aus Maschen machen lässt. Damit versorgt sie die ganze Familie: sich, uns, unsere Mädels und das Urenkelchen. Vielleicht bekommt unser Beagle Nicki – der übrigens wahnsinnig gern Eier nascht – bald auch ein paar Hundesocken. Sonst hat niemand hier so ausgefallene Hobbys, es sieht bei uns zeitlich einfach zu eng aus. Meine Frau Claudia widmet sich allerdings seit einiger Zeit einer Weiterbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin.

Bio-Eier "mit Gesicht" für das VonHier-Sortiment

Die Bio-Eier unserer Legehennen gehen über die Vermarktungsgemeinschaft BiOvum in den Lebensmitteleinzelhandel. In den Feneberg-Filialen im Allgäu sind sie unter dem Dach der regionalen Bio-Marke VonHier erhältlich.

Bio vor Ort

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