Betriebs-Porträt

Antonius-Hof

Antoniusheim gGmbH
Antonius-Hof
Saturnstraße 14
36041 Fulda

0661 23130
0661 240241

antonius-hof(at)antoniusheim-fulda.de

Sehen wo's herkommt

Bioland-Hof zwischen Rhön und Vogelsberg

Das kleine Dörfchen Haimbach liegt im landschaftlich reizvollen Tal der Fulda zwischen Rhön und Vogelsberg. Im Jahre 1994 ist der Antonius-Hof nach dreijährigen Aus- und Umbaumaßnahmen hierher umgezogen, nachdem sich schon länger abzeichnete, dass die alte Hofstelle direkt am Antoniusheim am Stadtrand zur Domstadt Fulda den Anforderungen eines modernen Öko-Bauernhofes nicht mehr gerecht werden konnte.

Heute präsentiert sich der Antonius-Hof als gelungene Mischung historischer Gebäudeteile mit neuen, tiergerechten und funktionalen Anbauten voller reger Betriebsamkeit. Denn was 1904 bei der Gründung der Bürgerstiftung Antoniusheim noch vorrangig als Versorgungshof für die Bewohner des Heimes angelegt war, bietet als Bioland-Hof mittlerweile 60 Menschen, die eine Behinderung haben, die Möglichkeit zur Eingliederung in die Arbeitswelt als Landwirt in einem Öko-Betrieb.

Eng mit der Natur zusammenarbeiten

Der Antonius-Hof und sein Team, zu dem neben den Mitarbeitern und Betriebsleiter Peter Linz auch neun Gruppenleiter und Landwirte, zwei Auszubildende, drei Zivildienstleistende und eine FÖJ-Praktikantin zählen, bewirtschaftet inzwischen 350 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Davon entfallen 235 Hektar auf Ackerfläche, von denen wiederum fast 100 Hektar mit Dinkel, Weizen und Roggen als Backgetreide bebaut werden.

Die Entscheidung, den Hof nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften und dem Bioland-Verband beizutreten, fiel im Jahr 1989. Aber auch bevor der heutige Betriebsleiter mit der Betriebsumstellung beauftragt wurde, war es für das Haus selbstverständlich, naturnah zu wirtschaften. "Das liegt in den Wurzeln des Antoniusheims, dem vinzentinischen Gedanken", erläutert Peter Linz. Die Tradition und die Grundhaltung der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul prägten und prägen die Arbeit im Antoniusheim bis heute. Für Peter Linz, der nach der Lehre sein Studium mit dem Schwerpunkt Ökologische Landwirtschaft absolviert hat, ist die ökologische Wirtschaftsweise schon beinahe eine Selbstverständlichkeit: "Das ist die Zukunft des Landbaus", ist er überzeugt.

Vielfältige Wirtschafts- und Arbeitsbereiche

Kartoffeln, Gemüse, Streuobst und Backgetreide - das Spektrum der Anbauprodukte am Antonius-Hof ist breit, und in allen Bereichen arbeiten die Bereichsleiter Hand in Hand mit den Mitarbeitern, in den Stallungen ebenso wie auf dem Acker.

Bei den Kartoffeln zum Beispiel werden vom Anbau bis zur Verarbeitung alle Schritte am Antonius-Hof durchgeführt. "Ich arbeite am liebsten beim Sortieren, aber manchmal helfe ich auch beim Verpacken oder Schälen aus", zählt Mitarbeiter Lothar Walter schon einige der anfallenden Arbeitsschritte auf.

"Für Weizen und insbesondere Dinkel sind unser schweren Tonböden hier ideal", erläutert Michael Thauer die Situation auf den Ackerflächen. "Dinkel wurde als Sorte ja auf der Alb gezüchtet und auf den hiesigen Böden kann er ähnliche Mineralien aufnehmen, die er auf einem Sandboden nie bekäme - das merkt man an Qualität und Geschmack." Als Verantwortlicher für den Ackerbau hat er die Anbauplanung im Blick. Gerade bei der Fruchtfolge gelten bestimmte Grundsätze, aber man muss auch "auf den Boden hören", wie es Peter Linz ausdrückt. Bestimmte Zeigerpflanzen können Hinweise geben, wann der Boden beispielsweise eine Ruhepause braucht. Problematisch könne sich in manchen Jahren die Trockenheit im Frühsommer auswirken: "Dann bleibt der Ertrag schon auch mal hinter dem zurück, was wir erwartet hatten."

Hofeigenes Futter für Kühe und Schweine

Alle Tiere vom Antonius-Hof, seien es die Milchkühe im Liegeboxenstall, die Ochsen und Färsen oder die Schweine, werden überwiegend mit Futter vom eigenen Betrieb versorgt. Die Milchkühe haben im Sommer Weidegang, ergänzt wird ihr Speiseplan mit Heu, Grassilage, Kartoffelschalen, Futterkarotten und einer hofeigenen Getreidemischung. In den Bestand der rund 100 Rotbunten wird immer wieder Fleckvieh eingekreuzt. "So erhöhen wir die Vitalität und die Widerstandsfähigkeit der Milchviehherde", wie Betriebsleiter Peter Linz fachkundig erläutert.

Die Mast der Ochsen aus der Nachzucht erfolgt auf einem eng kooperierenden Partnerbetrieb. Hier verbringen die Tiere den Sommer auf Weideflächen, werden aber weiterhin mit dem Futter vom Antonius-Hof zugefüttert. Auch die Jungviehaufzucht erfolgt auf einem Partnerbetrieb. "Bis zum Alter von sieben Monaten bleiben die Kälber bei uns auf dem Hof, dann geben wir sie als Pensionstiere an einen befreundeten Betrieb", beschreibt Marco Kimpel, der verantwortliche Viehwirt des Antonius-Hofes. Grund sind vor allem die begrenzten Stallkapazitäten. "Und da hat sich herausgestellt, dass es günstiger ist, sich bei den Stallplätzen, aber auch bei den Arbeitsabläufen und Kompetenzen auf die Milchkühe zu konzentrieren." Dass die Partnerbetriebe auch zertifizierte Bioland-Betriebe sind, gilt bei so enger Zusammenarbeit als selbstverständlich.

Auf dem Antonius-Hof werden jährlich etwa 650 Schweine großgezogen. Die Ferkel werden in der eigenen Sauenherde erzeugt, die 33 Kreuzungssauen aus der Rasse Landrasse und Edelschwein und einen Deckeber aus der Rasse Hampshire und Duroc umfasst.

Die Schweine sind in großzügigen und eingestreuten Außenklimaställen mit warmem Liegebereich und Auslauf untergebracht. Hier haben sie die Möglichkeit, die Funktionsbereiche von Liegen, Fressen und Spielen sowie Koten und Harnen zu unterscheiden.

Auch die Schweine werden mit hofeigenem Futter versorgt. Sie bekommen Schrot aus Getreide und Leguminosen, gedämpfte Kartoffeln und saisonal verfügbares Raufutter (Frischgras, Heu, Grassilage). "Das Raufutter stabilisiert die Verdauung der Tiere und entspricht der spielerischen Futteraufnahme der Schweine", berichtet Jan-Martin Griefahn, verantwortlicher Landwirt der Schweinehaltung.

Im Dorfleben und Naturschutz engagiert

Liebe sei Tat - dieses Motto des Ordensgründers Vinzenz von Paul wird auf dem Antonius-Hof nicht nur im Dienst am Nächsten gelebt, sondern auch in vielfältigen sozialen Aktivitäten und Naturschutzmaßnahmen. Zum jährlichen Agrarkulturtag sind alle Vereine des Dorfes eingeladen und präsentieren sich mit Vorführungen oder anderen Angeboten auf dem Hofgelände- da wird dann auch mal der Football-Street-Cup zwischen den Ställen ausgetragen.

Einen wortwörtlich hohen Stellenwert hat aber auch die Ausstattung der Dächer mit Fotovoltaikanlagen - aus Sicht des Betriebsleiters allein schon deshalb, weil doch nicht einzusehen sei, dass Dachflächen für regenerative Energiegewinnung ungenutzt blieben, wenn sonst Ackerland als Stellfläche genutzt wird.

Auch Naturschutz wird großgeschrieben: Für 20 Hektar der Grünlandfläche des Antonius-Hofs gelten als Naturschutzgebiet strenge Auflagen. Um Wiesenvögeln ein ungestörtes Aufziehen der Brut zu ermöglichen, darf hier die erste Mahd im Jahr zum Beispiel erst nach dem 15. Juni durchgeführt werden.

Doch damit nicht genug, wurden auch neue Streuobstwiesen und Hecken vom Team des Antonius-Hofes angelegt. Und man merkt die Präsenz des Naturschutzgedankens in vielen kleinen Schritten im Betriebsgeschehen: Allein die umsichtige Pflege von Wegrändern, das neu erstellte „Insektenhotel“ und die Nisthöhlen, die in allen Bäumen hängen, kann für viele Tier- und Pflanzenarten die Überlebenschancen verbessern.

Öko-Kontrolle für alle Betriebsbereiche

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch der Antonius-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der der Betrieb unter der Kontrollnummer D-HE-006-11027-ABD geführt wird.

Zusätzlich sind die Kartoffeln und das Gemüse nach dem Qualitätssicherungsstandard GLOBALGAP (ehemals EurepGAP) zertifiziert, der insbesondere die Punkte Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz berücksichtigt.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Demonstrationsbetrieb ökologischer Landbau

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat den Antonius-Hof als einen von 200 Demonstrationsbetrieben ausgewählt. Auf ihnen soll interessierten Verbrauchern, anderen Erzeugern und Verarbeitern von Bio-Produkten die Praxis im ökologischen Landbau vorbildlich veranschaulicht werden.

Im Netzwerk "Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau", einem Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, werden regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt und die Besonderheiten, Vorzüge und Herausforderungen des Öko-Landbaus Besuchergruppen individuell dargelegt.

Vermarktung: vielseitig, regional und "mit Gesicht"

Der Antonius-Hof erzeugt gemeinsam mit der Gärtnerei des Antoniusheims auf den Ackerflächen neben Getreide und Kartoffeln auch Gemüse. In den Gewächshäusern gedeihen Tomaten, Gurken und auch Paprika. Auf dem Hof werden auch Milchkühe, Mastochsen und Schweine gehalten.

Das in der Region bekannteste Produkt aus der Palette der Erzeugnisse des Antonius-Hofes ist sicher die Kartoffel: Kunden können sich die sorgfältig sortierten Knollen zum Verbrauch oder zum Einkellern direkt ab Hof abholen. Aber auch über den Groß- und Einzelhandel werden "Antonius-Kartoffeln" vertrieben, zum Beispiel über die tegut...-Märkte in Hessen, Thüringen, Bayern und Niedersachsen. Kartoffeln, die nicht für den Direktverkauf bestimmt sind, werden für Großküchen und Gastronomiebetriebe geschält und vakuumverpackt.

Ein Partner für die Vermarktung des Getreides ist die herzberger Bäckerei. Sie backt daraus Bio-Brot und -Backwaren und bringt sie "mit Gesicht" in die Märkte der Lebensmittelkette tegut... in Hessen, Thüringen, Bayern und Niedersachsen, aber auch in Alnatura-Filialen, Bio-Supermärkte und den Einzelhandel in ganz Deutschland.

In einem anderen Arbeitsbereich, dem Haus Martha, werden die Eigenprodukte zum Beispiel zu Likören, Chutneys, Säften und Sauerkraut weiterverarbeitet.

Alle Produkte werden im Antonius-Laden und Gestaltenwerk in Fulda sowie auf dem Wochenmarkt und dem Bauernmarkt in Fulda angeboten.

Die Küche des Antoniusheims verpflegt auch Externe

Aus einem großen Teil der hofeigenen Erzeugnisse werden in der Großküche des Antoniusheims Diät-, Vollkost- und vegetarische Mahlzeiten gekocht. Verköstigt werden nicht nur Bewohner und Personal des Antoniusheims, sondern auch Besucher und Gäste der angeschlossenen Cafeteria. Im Angebot sind hier Mittagsmahlzeiten und Snacks sowie Getränke.

Auch in der Schulverpflegung ist das Antoniusheim aktiv: Über eigene Cafeterien ist das Essen des Antoniusheimes mittlerweile für viele Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule, der Marienschule und des Domgymnasiums sowie der Bardoschule in Fulda erhältlich.

Marktstand

Hier finden Sie eine große Auswahl an Erzeugnissen des Antonius-Hofes, zum Beispiel Gemüse, Brot und Backwaren, Milch, Fleisch- und Wurstwaren, Säfte, Liköre, Chutneys und Apfelchips.

  • Wochenmarkt Fulda: jeden Samstag
  • Bauernmarkt Fulda: jeden ersten Donnerstag im Monat

Verkaufsstätte Antonius-Laden

Der Antonius-Laden führt außer den Produkten des Antonius-Hofes ein breites Sortiment an Naturkostwaren.

Antonius-Laden
An St. Kathrin 4
36041 Fulda

Tel.: 0661 1097-480
Fax: 0661 1097-425

E-Mail: antonius-laden(at)antoniusheim-fulda.de
Internet: www.antoniusheim-fulda.de

Öffnungszeiten

  • Montag bis Freitag 7.00 bis 18.00 Uhr
  • Samstag 7.00 bis 13.00 Uhr

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