Naturland Hof Thumernicht


Naturland Hof Thumernicht
Frank Thumernicht
Lindenstraße 23
15898 Neißemünde Wellmitz
033652 7618
033652 7618
Nahe Oder und Neiße
Als wir nach der Deutschen Einheit 1990 unseren Hof zurückbekommen haben, fingen meine Frau Gabi und ich, Frank Thumernicht, zunächst im Nebenerwerb und ganz klein wieder mit der Landwirtschaft an. Wir wohnen im Grenzgebiet zu Polen, ganz in der Nähe mündet die Neiße in die Oder. Unser Hof liegt im Dorf Wellmitz und ist dort einer der Größten. Wir fingen mit der Bewirtschaftung von wenigen Hektar im Nebenerwerb an, den Rest der Flächen hatten wir zunächst verpachtet. Doch weil die Landwirtschaft uns mehr Spaß macht als alles andere, bewirtschaften wir inzwischen unser Eigentum wieder komplett selbst. Insgesamt gehören circa 90 Hektar zum Hof: etwa zu zwei Dritteln Ackerland und ein Drittel Grünland sowie etwas Wald. Ich bin inzwischen "Vollzeitlandwirt". Meine Frau und mein Sohn gehen als Angestellte arbeiten und helfen nach Feierabend in der Landwirtschaft mit. Bisher kann unser Hof noch nicht die ganze Familie ernähren.
Ich bin auf einem Bauerhof groß geworden, auf dem meine Großeltern und Eltern im Einklang mit der Natur gearbeitet haben. Auch wenn es damals noch keine Richtlinien für den Öko-Anbau gab, haben sie nach seinen Grundsätzen gewirtschaftet, etwa Stallmist und Zwischenfrüchte zur Düngung genutzt und den Anbau der verschiedenen Getreidesorten auf die Qualität des Bodens abgestimmt, so wie ich es heute auch wieder mache. Roggen und Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) passen besonders gut zu unseren Böden, die von Sand bis Lehm alles zu bieten haben. Zudem bauen wir aber auch Weizen, Erbsen und Gerste an.
Die Wirtschaftsweise der Großbetriebe, die unser Pachtland beackerten, gefiel mir nicht. Monokulturen wie Mais laugten den Boden aus, der dann wieder mit chemisch-synthetischen Düngemitteln aufgepäppelt wurde. Wir sehnten uns nach der ursprünglichen Wirtschaftsweise zurück und stellten unseren Hof 2008 auf Bio um. Das macht zunächst mal mehr Mühe, weil ich ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger viel mehr Wissen brauche, um das Land individuell angepasst zu beackern. Aber es macht auch mehr Spaß und ist sehr vielfältig. Nicht nur für die Natur, sondern auch für mich als Landwirt. Als wir uns nach einem geeigneten Verband als Partner umsahen, stießen wir auf Naturland. Der Berater in unserer Gegend war uns auf Anhieb sympathisch und wir fühlen uns bis heute von ihm sehr gut betreut.
Klasse statt Masse
Für den Eigenbedarf halten wir Enten, Gänse und Kaninchen. Ein paar Ponys dürfen bei uns noch ihren Lebensabend genießen. Gemeinsam mit unserem Berater kamen wir auf die Idee, brachliegende, alte Kuhställe für die Hühnerhaltung umzubauen. Naturland konnte uns für ein Pilotprojekt mit sogenannten Zweinutzungshühnern begeistern. Das Prinzip: Wir gewinnen Eier und Fleisch von ein- und derselben Rasse. Bislang kamen Eier von der einen, Fleisch von der anderen Rasse, weil sie jeweils besonders gut dafür geeignet sind und somit mehr Masse erzeugt werden kann. Wir machen Abstriche in der Menge, haben dafür aber ein Plus an Geschmack. Außerdem züchten wir unsere Hühner selbst, was bei den am Markt befindlichen üblichen Rassen gar nicht mehr möglich ist.
Unsere Hühnerrasse heißt "Les Bleus", ist französischen Ursprungs und eignet sich für beides: Die Hennen legen genug Eier und die Hähne setzen genug Fleisch an, um für den Bio-Markt interessant zu sein. Deshalb spricht man auch vom Zweinutzungshuhn. Die Eier haben eine champagner- bis dunkelbeigefarbene Schale, das Fleisch ist etwas dunkler als sonst üblich. Bisher war diese Hühnerrasse vorwiegend für Hobby-Halter und Feinschmecker interessant. Durch das Pilotprojekt könnte sich das bald ändern. Alle an dem Projekt beteiligten Bio-Betriebe liegen in Berlin, Brandenburg oder angrenzenden Regionen. Insofern können wir uns prima austauschen.
Mir gefällt die Arbeit mit den Hühnern sehr gut. Füttern, tränken, einstreuen, ausmisten: Alles wird von mir per Hand gemacht. Insofern gewöhnen sich die Tiere sehr schnell an mich, sind freundlich und zutraulich. Wie in der Bio-Haltung generell üblich, haben sie alles was sie zum Wohlfühlen brauchen. Viel Auslauf im Freien, Sand zum Baden, viel Platz zum Scharren und Picken sowie Sitzstangen zum Schlafen.
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BB-070-4919-A geführt wird.
Weitere Informationen:
Hähnchen und Eier
Im Rahmen der Regionalinitiative "Aktion ei care" von der Marktgesellschaft der Naturland Betriebe und Terra Naturkost kommen unsere Hähnchen und Eier in der Region Berlin und Brandenburg "mit Gesicht" in den Bioladen.