Rohstoffe unter der Lupe

Rohstoffe unter der Lupe

Als Grundzutaten für die Bierherstellung werden Wasser, Hopfen, Gerstenmalz und Hefe verwendet. Hopfen dient der Haltbarkeit und gibt dem Bier den charakteristischen bitteren Geschmack. Das Gerstenmalz vergären die Hefen zu Alkohol. Anstelle von Gerstenmalz können auch Malze aus anderen Getreidesorten, z.B. Weizen, Dinkel, Einkorn oder Emmer eingesetzt werden.

Der Hopfengarten nach ökologischen Richtlinien wird als Mischkultur mit Klee, Buchweizen oder Wicken als Untersaat angelegt. Mikroorganismen im Boden zersetzen diese Pflanzen zu nährstoffreichem Naturdünger. So wird der Boden fruchtbar - ohne jeglichen Einsatz von Chemie. Der Hopfen wird voll ausgereift geerntet und für Öko-Biere als Aromahopfen in seiner reinen Doldenform verwendet. Hopfenextrakte, die mittels chemischer Lösungsmittel (wie z.B. Methylenchlorid und Hexan) gewonnen wurden, sind in der ökologischen Brauerei verboten.

Bier-Hopfen ist weiblich

Der Hopfen war bei den Griechen und Römern ein verbreitetes Heilmittel. Er hat neben seiner bitternden, schaumbildenden und aromatisierenden Wirkung auch eine konservierende und antiseptische. In Mitteleuropa heimisch, wird nur die weibliche Pflanze kultiviert, deren Dolden zur Würze und Haltbarmachung des Bieres verwendet werden.

Aus dem Braugetreide wird das Malz hergestellt. Für die klassische Bierherstellung werden Gerste und Weizen verwendet. Bio-Bauern verzichten beim Anbau des Braugetreides auf synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche Stickstoffdünger. Sie setzen auf eine vielfältige Fruchtfolge und damit eine große Anbauvielfalt.

Manche Öko-Bauern kultivieren auch alte, in Vergessenheit geratene Getreidesorten, z. B. Dinkel, Emmer und Einkorn. Auch diese eignen sich als Braugetreide und bringen neue Geschmacksrichtungen für Öko-Biere hervor.

Gentechnisch hergestellte Bierhefen und bestrahltes Getreide sind für Öko-Biere ebenso tabu wie der Zusatz von künstlichen Aromen, Enzymen und Lebensmittelzusatzstoffen. Die verwendeten Hopfendolden und das aus dem Braugetreide gewonnene Malz dürfen nicht mit Schwefel konserviert werden. Jegliche Maßnahmen der chemischen Saatgutbeizung und Lagerbegasung sind ebenfalls verboten.